Mia, Lea und Anna befinden sich in einem unterschiedlichen Lebensabschnitt und bringen verschiedene Erfahrungen mit. Genau diese Vielfältigkeit zeichnet Gemeindebehörden aus und so steht allen drei Frauen der Weg in die Gemeindepolitik offen. Mia, Lea oder Anna – mit wem kannst Du Dich identifizieren?
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Mia, die OffeneMia probiert gerne einfach mal was aus – so nach dem Motto „trial and error“. Mit Politik ist sie bisher kaum in Berührung gekommen. Sie wäre aber offen und vielleicht auch bereit, sich in ihrer Gemeinde zu engagieren. Allerdings weiss sie nicht so genau, was dabei auf sie zukäme. Ein politisches Amt übernehmen? Das ist dann eher etwas weit in die Zukunft gedacht, oder doch nicht? |
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Lea, die politisch InteressierteLea schätzt ihre Individualität, legt aber auch viel Wert auf Gemeinschaft. Politische Themen und Diskussionen interessieren sie. Gerne möchte sie in ihrer Gemeinde einige Fragen angehen – bspw. im Digitalisierungsbereich. Nun, wenn man sie fragen würde – sie könnte sich die Mitarbeit in der Gemeindeexekutive schon vorstellen. Doch wie schafft man es auf den Radar? |
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Anna, die erfahrene GemeindepolitikerinAnna blickt auf ein langjähriges Engagement für „ihre“ Gemeinde zurück. Angefangen hatte sie in der Ortsplanungskommission. Dann ging’s weiter in den Schulrat. Nachdem ihre Kinder die Schule abgeschlossen hatten, fasste sie sich ein Herz und liess sich in die Gemeindeexekutive wählen. Sie freut sich, wenn sich die Geschicke der Gemeinde zum Positiven verändern lassen – oft im Kleinen und nicht immer sichtbar, aber doch befriedigend. Wie kann man nun andere Frauen zu einem politischen Engagement ermutigen? |
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Die Gemeinden
Quelle: engage.ch (2019)
Die Kampagne „Deine Gemeinde braucht dich“ vom Verband der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV ZH) bietet hierfür eine sehr gute Übersicht:
Wege in die Gemeindepolitik
Unser sogenanntes «Brillenmodell» stellt die Phasen und Knackpunkte beim Engagement in der Gemeindepolitik möglichst einfach dar. Als potenzielles, zukünftiges Mitglied einer Gemeindebehörde würden Sie über den blauen Kandidatur-Kreislauf einsteigen und könnten nach erfolgreicher Wahl zum goldenen Kreislauf der Amtsführung weitergehen.
Brillenmodell-Erläuterungen [PDF]
Quelle: FH Graubünden (vormals HTW Chur) & easyvote (2019)
Werdegänge und Anforderungen
Die Kampagne „Deine Gemeinde braucht dich“ vom Verband der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV ZH) bietet hierfür eine sehr gute Übersicht:
Quelle: Rhonezeitung RZ Oberwallis (2013)
Quelle: Gemeindeammänner-Vereinigung des Kantons Aargau & Departement Volkswirtschaft und Inneres Kanton Aargau (2019)
Quelle: SRF Tagesschau (08.01.2020)
Material zur Inspiration
- Bundesamt für Statistik: Die Frauenrepräsentation in den politischen Institutionen
- Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ: Web-Dossier «Milizpolitik – Wege in die Politik»
- Fachhochschule Graubünden: Leitfaden «Startpaket für Gemeindepolitiker:innen»
- Fachhochschule Graubünden: «PROMO 35 – Das Online-Tool zur politischen Nachwuchsförderung für Gemeinden»
- Frauennetzwerk Liechtenstein: Projekt «Vielfalt in der Politik» inkl. Vorstellungsvideos von Kandidatinnen der Landtagswahlen 2021
- Kanton Aargau: «Wissensplattform für Gemeinden» inkl. Erklärvideos für neue gewählte Behördenmitglieder
- Schweizerischer Gemeindeverband: Web-Dossier «in comune – gemeinsam für die Gemeinden»
- Schweizerischer Gemeindeverband: Web-Dossier «Milizsystem» (inkl. „2019 – Jahr der Milizarbeit“)
- Tages-Anzeiger: Interaktive Datensammlung «Wer regiert uns» zu den Zürcher Gemeinden (2021)
- Verband der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV ZH): Kampagne «Deine Gemeinde braucht dich»
- Zentrum für Demokratie Aarau: «PB-Tools – digitale Plattform für zeitgemässe Politische Bildung»
- Atz, H., Bernhart, J. & Promberger, K. (2019). Wie weiblich ist die Gemeindepolitik? Der mühevolle Weg ins Rathaus. Athesia.
- Bütikofer, S. (2019). Politische Partizipation von Frauen in der Ostschweiz. Analyse der aktuellen Situation.
[PDF]
- Cramer, C. (2021). In die Politik gehen – Tipps für den Nachwuchs. NZZ Libro.
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(2019): PROMO 35. Politisches Engagement von jungen Erwachsenen in der Gemeindeexekutive – Analysen und Stossrichtungen. Fachhochschule Graubünden.
[PDF]
- Dörfler, S. & Kaindl, M. (2019). Gender-Gap in der politischen Partizipation und Repräsentation. Ein internationaler Vergleich und die Situation von Frauen in der österreichischen Kommunalpolitik. Universität Wien.
[PDF]
- Fetz, A., Blum, R., Doetzkies, M., Grosjean, S. & Lüthi, R. (2001). Frauen auf dem öffentlichen Parket. Handbuch für Frauen, die Einfluss nehmen wollen (3. Aufl.). eFeF.
- Freitag, M., Bundi, P. & Flick Witzig, M. (2019). Milizarbeit in der Schweiz: Zahlen und Fakten zum politischen Leben in der Gemeinde. NZZ Libro.
- Gilardi, F. (2016, 9. Februar). Frauen in der Politik: Vorbilder reichen nicht. DeFacto.
[PDF] / [Link]
- Kletzing, U. & Lukoschat, H. (2020). Engagiert vor Ort – Wege und Erfahrungen von Kommunalpolitikerinnen. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
[PDF]
- Ladner, A. & Amsellem, A. (2019, 23. Mai). Die Vertretung der Frauen in den kommunalen Exekutiven. DeFacto.
[PDF] / [Link]
- Lamprecht, M., Fischer, A. & Stamm, H. (2020). Freiwilligenmonitor Schweiz 2020. Seismo.
[PDF] / [Link] / [PDF Factsheet «politisches Engagement»]
- Lüthy, H. (2016). Aktiv werden in der Politik: Gemeinderat, Kommission, Schulrat – vor Ort etwas bewegen. Beobachter.
- Schweizerischer Gemeindeverband (Hrsg.) (2021). Schweizer Gemeinde – Zeitschrift für Gemeinden und Gemeindepersonal. Nr. 1/2 2021 mit dem Schwerpunktthema „Frauen in der kommunalen Politik und Verwaltung“.
[PDF]
- Steiner, R., Ladner, A., Kaiser, C., Haus, A., Amsellem, A. & Keuffer, N. (2021). Zustand und Entwicklung der Schweizer Gemeinden – Ergebnisse des nationalen Gemeindemonitorings 2017. Somedia.
[PDF]
Flyer [PDF]
Standard-Präsentation [PPT]
Brillenmodell [PDF]
Studie [PDF]
Medienmitteilung vom 19. Mai 2022 zur Lancierung des Online-Tools [PDF Deutsch]
Medienmitteilung vom 19. Mai 2022 zur Lancierung des Online-Tools [PDF Italienisch]
Medienmitteilung vom 19. Mai 2022 zur Lancierung des Online-Tools [PDF Romanisch]
Kontakte
- Kanton Appenzell Ausserrhoden: Abteilung Chancengleichheit
- Kanton Graubünden: Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann
- Kanton St.Gallen: Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung
- Kanton Wallis: Amt für Gleichstellung und Familie
- Kanton Zürich: Fachstelle Gleichstellung
- Schweizerische Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten (SKG): Links zu allen weiteren Kantonen und beteiligten Städten
- Frauen Luzern Politik
- frauenaargau
- Frauennetz Gossau
- Offenes Frauenpodium Volketswil
- Politisches Frauennetzwerk Sarganserland
- ÜPAG – für mehr Frauen in der Politik (Überparteiliche Arbeitsgruppe im Oberwallis)
- Bundeskanzlei: Broschüre „Der Bund kurz erklärt 2022“ (digitale Version), Übersicht der Parteien im Bundesrat und im Parlament
- ch.ch – Eine Dienstleistung des Bundes, der Kantone und Gemeinden: Die politischen Parteien und ihre Aufgaben
- hep verlag ag, PH Bern & Polittools/smartvote: Parteienkompass
- alliance F: Der überparteiliche Verein ist die politische Stimme der Frauen in der Schweiz. Er verbindet über 100 Organisationen und rund 700 Einzelpersonen.
- Business and Professional Women Schweiz (BPW Switzerland): Der Verband vertritt die Interessen von berufstätigen Frauen mit dem Ziel, die wirtschaftliche und politische Teilhabe von Frauen zu verbessern. In der Schweiz gibt es rund 40 kommunale/regionale BPW Clubs.
- F-info: Die Organisation verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur eigenen politischen Meinungsbildung zu leisten.
- SWONET (swiss women network): Die Stiftung setzt sich ein für Kommunikation, Kooperation, Vernetzung, grössere Sichtbarkeit und verbindende Zusammenarbeit.
Wie sind Frauenorganisationen im Kanton Graubünden miteinander vernetzt?
Mittels einer einfachen Internetrecherche wurde zuerst nach Frauenorganisationen gesucht, die in Graubünden ansässig sind. Die meisten der Frauenorganisationen vertreten eine eigene Akteurinnen-Gruppe (z.B. Bäuerinnen und Landfrauen) sowie Zielsetzung. Sie sind oft als Verein organisiert. D.h. sie haben eine formale Mitgliedsstruktur sowie einen Vorstand als Leitungsgremium. Einige wenige zeigen sich als Arbeitsgruppe (z.B. Kulturfrauen) oder erweisen sich als Zusammenschluss eigenständiger Organisationen mit einem spezifisch genannten Ziel (z.B. Kollektiv Frauenstreik).
Betrachtet man die Bündner Frauenorganisationen grob nach inhaltlicher Ausrichtung, prägen zum einen kantonal gemeinnützige und kirchliche Frauenorganisationen das Bild der Vernetzung in Graubünden. Zum anderen der Bäuerinnen- und Landfrauenverband als – im weiten Sinne – für weibliche Berufsinteressen einstehende Organisation. Diese eher traditionellen Frauenorganisationen bestehen bereits seit Jahrzehnten und sind wesentlich über Regional- oder Ortsvereine organisiert. Landesweit werden sie über ihre Dachverbände vertreten. Die in Graubünden tätigen Frauen-Serviceclubs, Frauengruppen politischer Parteien, weitere berufsspezifische Verbände wie die Umweltfrauen oder die Akademikerinnen u.ä. sind überkantonal ebenfalls in schweizweit tätigen «Mutterverbänden» organisiert.
Auf die Frage hin, wie die Bündner Frauenorganisationen untereinander verbunden sind, zeigt sich folgendes Bild: Über eine (Kollektiv-)Mitgliedschaft in der Frauenzentrale Graubünden sind die einzelnen regionalen Vereine wie kantonalen Verbände miteinander vernetzt. Dies ist aus dem Jahresbericht der Frauenzentrale Graubünden sowie vereinzelt über die individuellen Webseiten der Vereine zu erfahren. Das festgehaltene Verbindungsmerkmal ist vordergründig erst mal formaler Natur. Über die Qualität dieser Verbindungen lässt sich ohne Befragung der Akteurinnen in diesem Netzwerk keine weiteren Aussagen treffen.
In dieser Darstellung wurde eine grobe Einschätzung hinsichtlich der Affinität zur Politik versucht. Die Erwähnung von «politischem Engagement» als Teil des Vereinszwecks in den Statuten oder auf der Webseite der Organisationen diente hier als vorläufiges Kriterium zur Einschätzung. Wie diesbezüglich das Selbstverständnis der Frauenorganisationen ist, gilt es noch zu erforschen.